Rausch, Kunst und Schreiben war über Jahrhunderte ein und dasselbe. Schließlich ging es darum, in andere Sphären vorzudringen, jenseits der schnöden Wirklichkeit. Allerdings machten vor allem Männer diese Erfahrungen; ihr Suff hatte oft auch einen Coolness-Faktor. Im 20. Jahrhundert gibt es dann auch viele Schriftstellerinnen, die trinken oder insgeheim Medikamente schlucken. Oft sind es sogar die erfolgreichsten und eigenständigsten. Ingeborg Bachmann zum Beispiel. Die Italienerin Elsa Morante. Oder die Dänin Tove Ditlevsen. Sie wollen Intensität und Entgrenzung, um sich literarisch entfalten zu können, und sie wollen den Rollenbildern ihrer Herkunft entkommen. Vielleicht auch eine Pause von allem, was normalerweise den Frauenalltag ausmacht. Und manchmal halten sie den Druck nicht aus. Wie erzählen Autorinnen von ihrer fatalen Abhängigkeit, und wie beeinflusst sie ihr literarisches Schaffen?