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Am 5. Juni 1948 erlebte ein außergewöhnliches Stück von Bertolt Brecht, das er während seines Exils in Finnland geschrieben hatte, seine Uraufführung am Schauspielhaus Zürich: „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ unterscheidet sich deutlich von Brechts frühen Lehrstücken, denn dieses Mal versuchte sich der Dramatiker und Marxist an einem Volksstück, das aber nicht bloß der Unterhaltung dienen sollte, sondern auf neue Weise marxistische Lehren vermitteln will.
Herr Puntila ist ein Gutsbesitzer, der immer, wenn er betrunken ist, sein menschliches Antlitz zeigt und seinen Angestellten das Blaue vom Himmel verspricht. Ist er wieder nüchtern, bereut er seine Offenherzigkeit und setzt wieder die Charaktermaske der Härte auf, um nach Gutsherrenmanier zu agieren.
Sein Knecht, der Chauffeur Matti, durchschaut das Spiel durchaus, wenngleich er nicht zum Revolutionär wird. In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“-Literatur diskutieren Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über Brechts Volksstück.
Literatur: Bertolt Brecht: Herr Puntila und sein Knecht Matti. Suhrkamp.
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