Immer wieder behandelt T. C. Boyle die großen gesellschaftlichen Krisen
in seinen Romanen, in seinem neuen Buch nimmt er sich die
Klimakatastrophe vor.
"Blue Skies" ist eine Familiengeschichte, die zwischen Kalifornien und
Florida spielt. Der Autor T. C. Boyle beschreibt in dem Buch die
katastrophalen Folgen der menschlichen Naturzerstörung und des
Klimawandels, von den Dürren im Westen und Überschwemmungen im Südosten
der USA bis zum Insektensterben.
T. C. Boyle stellte am 19. Juni 2023 seinen neuen Roman vor mehr als
1.000 Zuschauerinnen und Zuschauern vor. In der Universität Hamburg hat
er mit ZEIT-Feuilletonchef Volker Weidermann über das gestörte
Verhältnis vom Menschen zu seiner Umwelt gesprochen.
Bei der Veranstaltung erzählte Boyle von einer Tausende Kilometer weiten
Autofahrt durch die USA mit seinem Verleger, bei der am Ende nur ein
einziger Käfer an der Windschutzscheibe klebte – “and of course we
buried him”. Ein Schlüsselerlebnis für den Roman und Sinnbild für die
Naturzerstörung durch den Menschen. T. C. Boyle berichtet fasziniert
davon, was invasive Arten anrichten können: Als Haustiere gehaltene und
ausgerissene Tigerpythons, die im Roman eine tragende Rolle spielen,
würden in den Everglades ganze Landstriche leerfressen.
Auf die Frage, wie er es schaffe, bei all dem Schrecken ein
optimistischer Mensch zu bleiben, antwortet Boyle: “Inside I’m as black
as coal” und lächelt dabei. Es sei kein Wunder, dass alle Schriftsteller
Alkoholiker oder Drogensüchtige seien. Doch am Ende des Romans gibt er
uns einen zarten Hoffnungsschimmer. Der Autor selbst fasst zusammen:
“'Blue Skies' may make you laugh, and maybe depress you a little bit."