Prof. Dr. Harald Lesch und Prof. Dr. Wilhelm Vossenkuhl diskutierten auf Einladung von Görres-Gesellschaft und Katholischer Akademie.
Ihr Thema ist das Spannungsverhältnis von Natur- und Geisteswissenschaften.
Das Universum fasziniert uns. Mit immer präziseren physikalischen Methoden lernen wir, immer tiefer in seine Vergangenheit, seine komplexen Mechanismen und Dimensionen vorzudringen. Je größer das Universum wird, umso kleiner kommen wir uns als Menschen vor, als „Staubkorn in den Weiten des Weltalls“. Dessen Entstehungsgeschichte wird immer faszinierender, je mehr wir wissen. Je weiter die Geschichte des Universums zurückreicht, desto mehr wird uns auch bewusst, wie kurz die Geschichte unseres eigenen Menschengeschlechts ist.
Als Menschen bleiben wir nicht einfach nur staunend vor den Erkenntnissen beispielsweise der Astrophysik stehen, diese wirken vielmehr zurück auf unser Menschen- und Gottesbild: Wird uns derzeit nicht zunehmend bewusster, was wir verspielen, wenn wir – etwa angesichts der globalen ökologischen Krise – die Zukunft der Erde aufs Spiel setzen? Entsteht gar eine neue Art von „Ehrfurcht“ gegenüber einer universalen Schöpfungskraft angesichts der gewaltigen Größe und der Zeitdimension des Universums?
Prof. Dr. Harald Lesch ist Professor für Astrophysik an der Ludwig-Maximilians Universität München und Lehrbeauftragter für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München. Der Titel seines Referats, das er auf Einladung der Görres Gesellschaft und der Katholischen Akademie in Bayern am 28.11.2023 in München gehalten hat, lautet: "Der gestirnte Himmel über mir – Was kann ich wissen und woran darf ich glauben?"
– Die Veranstaltung ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten Wissenschaftsjahrs 2023 „Unser Universum".