Der bekannte Schweizer Schauspieler und Autor legt einen weiteren Band mit Texten aus der und über die Innerschweiz vor. Diesmal quasi dreisprachig: Obwaldner-, Urner- und Hochdeutsch kommen zusammen.
Hanspeter Müller-Drossaart kann an vielen Orten als «hiesig» gelten: In Sarnen (OW), wo er geboren ist, in Erstfeld, wo er aufgewachsen ist, oder in Dietikon, wo er heute lebt. Den Wechsel vom Obwaldner- ins Urnerdeutsche in der Kindheit beschreibt er unironisch als Erlernen einer neuen Sprache: Die beiden Dialekte seien sich zwar ähnlich, aber nur schon in ihrer Tonalität für ihn ziemlich verschieden, sagt er.
Als Schauspieler bewegt Hanspeter Müller-Drossaart sich mühelos zwischen verschiedenen Mundarten und dem Hochdeutschen hin und her – und genau das tut er auch in seinem neusten Buch mit dem ironisch angehauchten Titel «Hiäsigs». Ironisch deshalb, weil die Quintessenz seiner Texte ist: Alles kann «hiesig» sein, man muss es nur auf die richtige Weise anschauen.
Hanspeter Müller-Drossaart vereint längere und kürzere Gedichte in Mundart sowie erzählende oder fast essayistische Texte auf Hochdeutsch in seinem Buch. «Hiäsigs» ist gleichermassen eine Hommage an die Innerschweiz, an die Menschen, die dort Leben und an ihre Sprache. Es sei eine Region, in der man mit ganz wenigen Worten in Mundart viel sagen könne, sagt der Autor.
In der Sendung sprechen wir mit Hanspeter Müller-Drossaart über sein neustes Buch, über sein Verhältnis zu den unterschiedlichen Sprachen, die er dafür benutzt hat, und darüber, warum der Begriff «hiesig» mit Vorsicht zu geniessen ist.
Ausserdem erklären wir die Wörter «Kapare», «Seygemeinde» und «Feuerstattberechtigte» sowie den Familiennamen Stricker.
Buchhinweis:
* Hanspeter Müller-Drossaart: Hiäsigs. Bildfluss 2024.