„Der Krieg war ein Schock für mich und für unsere Redaktion“, sagt der
Journalist Dmitry Vachedin im Podcast “Frisch an die Arbeit”, der für
das russische und Putin-kritische Nachrichtenmagazin Meduza arbeitet.
Das Nachrichtenmagazin wurde 2014 von Redakteurinnen und Redakteuren der
oppositionellen Webseite Lenta.ru gegründet, nachdem diese nach Meinung
der staatlichen Behörden zu kritisch über den Überfall der russischen
Armee auf die Krim berichtet haben. Sicherheitshalber verlagerte Meduza
schon damals seinen Hauptsitz nach Riga in Lettland.
„Früher wirkte das seltsam, aber heute ist jedem klar, dass man in
Moskau und überhaupt in Russland nicht als Journalist arbeiten kann“,
sagt Vachdin. „Das Gute ist, dass Meduza von Pessimisten gegründet
wurde, die schon 2015 verstanden haben, dass man über Russland nur aus
der Ferne frei berichten kann.“
Im Podcast berichtet Vachedin, wie er und seine Kolleginnen und Kollegen
seit dem Überfall der russischen Armee auf die Ukraine und die massiven
Einschränkungen der Pressefreiheit in seinem Heimatland überhaupt noch
arbeiten können. „Während die Redaktionsarbeit weiterging, haben wir
gemeinsam versucht, so viele Mitarbeiter wie möglich aus dem Land zu
bringen – während unklar war, ob Russland unsere Leute überhaupt gehen
lässt“, sagt Vachedin.
Vachedin weiß, dass er einen Preis für seine Arbeit bezahlt: „Ich liebe
meine Heimatstadt St. Petersburg über alles”, sagt er. “Aber ich weiß
nicht, wann ich das nächste Mal nach Russland reisen kann.
Wahrscheinlich erst, wenn Putin weg ist. Und das kann dauern.“
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