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Frisch an die Arbeit

Alle 14 Tage stellen Hannah Scherkamp, Elise Landschek und Daniel Erk spannenden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Fragen über ihr persönliches Verhältnis zu ihrer Arbeit. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo

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Folgen von Frisch an die Arbeit

186 Folgen
  • Folge vom 19.07.2022
    Wieso vertreten Sie Drogenhändler und Attentäter vor Gericht, Mustafa Kaplan?
    "Gerade am Anfang eines Ermittlungsverfahrens kann man viel erreichen, man kann aber auch Fehler machen – nicht nur als Anwalt, sondern auch als Beschuldigter", sagt der Rechtsanwalt und Strafverteidiger Mustafa Kaplan. "Da muss schnell reagiert werden, bevor ein Mandant sich um Kopf und Kragen redet." Kaplan, 53, wurde in der südtürkischen Stadt Antakya, kurz vor der syrischen Grenze geboren und kam im Alter von acht Jahren nach Deutschland. Nach der Realschule und dem Abitur am Wirtschaftsgymnasium arbeitete Kaplan für die Grünen und den WDR, jobbte in einem Krankenhaus und zog mit einer Theatergruppe umher, ehe er Jura studierte. Ein Fach, das ihn schnell begeisterte. "Die Strafrechtsfälle waren für mich spannender als jeder Kinofilm und jedes Buch", erzählt Kaplan im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE. "Die Freiheit eines Menschen ist mit das höchste Gut, das wir haben – insofern ist das schon ein Rechtsgebiet, das mich von Anfang an interessiert hat." Sein privates Umfeld reagiere auf seine Arbeit oft irritiert bis ablehnend, erzählt der Anwalt. "Ich werde schon gefragt: Wieso vertrittst du jetzt einen Islamisten? Bist du selber einer? Wieso verteidigst du einen Rocker und Drogenhändler? Warum einen Vergewaltiger?" Insbesondere seine Arbeit für den türkischen Präsidenten hätten viele nicht verstanden. "Es gab Bekannten, die einfach den Kontakt abgebrochen und quasi den Deckel zugemacht haben", sagt Kaplan. "Das finde ich traurig, wenn mir noch nicht mal die Möglichkeit gegeben wird, da mich zu erklären." Gleichzeitig seien die meisten Fälle, die er bearbeite, viel weniger aufsehenerregend, erzählt Kaplan. "Man hat als Strafverteidiger im Alltag oft mit Banalitäten zu kämpfen: kleinere Verkehrsunfälle, Körperverletzung, Beleidigungen – das ist der Großteil der Arbeit", sagt er. Im Gespräch gibt er auch gibt Tipps, wie man als beschuldigte Personen reagieren sollte. "Natürlich macht es keinen Sinn, sich mit mit der Polizei auf einen Kampf einzulassen", sagt Kaplan. Viele Mandanten dächten, sie würden sich schon "irgendwie rausgeredet aus dem Dilemma", erzählt er. "Aber das geht meistens schief." [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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  • Folge vom 05.07.2022
    Wie fotografiert man eine Diktatur, Harald Hauswald?
    "Je länger die Geschichte ist, die ein Bild erzählt, umso besser ist es", sagt der Fotograf Harald Hauswald im Podcast "Frisch an die Arbeit". In der DDR fotografierte er die Straßen Ost-Berlins, danach gründete er die Bild-Agentur Ostkreuz. "Wenn man ein Foto betrachtet, muss was in Bewegung kommen", sagt er. Geschehe das nicht, könne man es wegwerfen. Der heute 68-Jährige ließ sich nach der Schule zum klassischen Fotografen ausbilden. Allerdings nicht, weil er das wollte, sondern weil sein Vater Fotograf gewesen sei. "Das war nicht mein Wunsch. Das war der Wunsch meines Vaters", erzählt Hauswald im Arbeitspodcast. Später veröffentlichte er Alltagsszenen aus Ost-Berlin in den West-Berliner Stadtmagazinen Tip und Zitty und in Geo zu. Die DDR-Diktatur habe das natürlich als Provokation empfunden, erzählt Hauswald. Das Regime habe gegen ihm wegen der "Weitergabe geheimer Nachrichten" ermittelt und ihn sehr ausführlich von der Stasi ausspionieren lassen, sagt er. Nach dem Fall der Mauer arbeitete Hauswald für etliche Zeitschriften und stellte seine Bilder weltweit aus. Er habe so arbeiten können, wie er es wollte, sagt er heute. Ob er jemals einen anderen Job hätte haben wollen? Hauswald schüttelt den Kopf. "Ich ziehe mir nicht gerne eine Zwangsjacke an – außer die, die ich selber für mich zurecht bastle." [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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  • Folge vom 21.06.2022
    Wie kann man mit Kunst Klischees brechen, Moshtari Hilal?
    "Vor 2001 hat sich niemand für Afghanistan interessiert, nach dem 11. September in dem Jahr aber war Afghanistan überall Thema, auch in der Schule, in der ersten Klasse, in der ich damals war", erzählt die Künstlerin Moshtari Hilal, die zu der Zeit in Deutschland lebte. "Ich musste mich damals schon mit dem Land auseinandersetzen, weil die anderen Kinder Maschinengewehrgeräusche gemacht, mir Terrorismus unterstellt oder gefragt haben, ob meine Familie Osama bin Laden kennt." Hilal, die 1993 in Kabul geboren wurde, kam als Asylbewerberin nach Deutschland und ging nach ihrem Abitur wieder für eine Zeit nach Afghanistan, auch um die Kunst- und Kulturszene ihres Geburtslandes kennenzulernen, wie sie im Podcast "Frisch an die Arbeit" erzählt. Obwohl sie sich eigentlich für Zeichnen und Kunst interessierte, begann sie zurück in Deutschland Islam- und Politikwissenschaften zu studieren. Mit der Zeit habe sie dann aber doch “mehr Zeit in die Kunst” als in ihr Studium gesteckt. Dass ihre Kunst so viel mit ihrer Biografie zu tun hat, sei inhaltlich ein Privileg, künstlerisch aber manchmal auch belastend. “Wenn ich diese sehr aufwendigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die oft sehr detailliert und groß sind, verkaufe und dann quasi weggeben muss, fühlt sich das für mich an wie ein Verlust”, sagt Hilal. Über die Jahre habe sie sich ein eigenes Publikum erarbeitet. "Das macht mich auch in gewisser Weise unabhängig von den Strukturen in der Kunstindustrie, in der ich halt eben nicht klassisch ausgebildet wurde und in der ich auch nicht diese Netzwerke habe." Trotzdem, erzählt Hilal, habe sie den Wunsch, unabhängiger von Social-Media-Plattformen wie Instagram zu werden. “Manchmal wünsche ich mir, Instagram einfach zu löschen – und es wäre irrelevant für meine Arbeit und mein Vorankommen.” [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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  • Folge vom 07.06.2022
    Wie reinigt man einen Tatort, Marcel Kreuzer?
    "Man stellt sich ja immer vor, dass Tatortreiniger ausschließlich wegen Verbrechen, Mordfällen und überhaupt den schlimmste Delikten kommen", sagt der Oberdinger Tatortreiniger Marcel Kreuzer im Podcast Frisch an die Arbeit. "Das ist aber gar nicht so: Der Großteil sind Menschen, die einsam in ihrer Wohnung verstorben sind und unentdeckt wochenlang dort lagen." Tatsächlich sei die Berufsbezeichnung "Tatortreiniger" etwas irreführend: Nur bei zehn bis 20 Prozent seiner Aufträge gehe es wirklich um Mordfälle, "viel weniger als man annimmt", erzählt Kreuzer im Arbeitspodcast von Zeit Online. Neben natürlichen Todesursachen kämen auch Suizide und Unfälle leider häufig vor. Entsprechend aufwändig sei auch die Reinigung. "Gerade in einer Wohnung, in der wochenlang eine Leiche lag, reicht es nicht zu putzen", sagt Kreuzer. "Dann muss tatsächlich die ganze Wohnung geräumt und manchmal auch saniert werden. Man bekommt den Geruch einfach nicht raus." "Es gibt selten Momente, die uns wirklich schockieren – auch wenn das trotzdem vermutlich noch häufiger vorkommt als bei anderen Berufen", sagt Kreuzer. Besonders schwierig sei es, den richtigen Grad der Nähe zu den Angehörigen zu finden, sie seien letztlich ja Reinigungskräfte, keine Seelsorger: "In so einer Situation kann ein witziger Spruch ja schnell nach hinten losgehen." [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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