Medizinische Beschneidung von Jungen – Muss die Vorhaut wirklich weg?

Die männliche Beschneidung wird häufig bei Phimose durchgeführt, um angebliche Gesundheitsvorteile zu erzielen. Doch immer mehr Ärzte warnen vor den negativen Folgen, wie Gefühlsverlust und psychische Probleme. Eine neue Leitlinie empfiehlt daher die Reduzierung der Eingriffe.

Die Beschneidung von Jungen wird oft als unproblematisch angesehen und als gesundheitsfördernd betrachtet, wie die Verbesserung der Hygiene. Wenig Aufmerksamkeit wird dagegen den potenziell negativen Auswirkungen geschenkt.

In Deutschland werden Jungen häufig beschnitten, weil ihre Vorhaut zu eng ist. Dies wird als Phimose diagnostiziert. Allerdings äußern immer mehr Ärzt*innen Kritik daran, dass Beschneidungen zu oft vorgenommen werden und der Eingriff als harmlos dargestellt wird. Viele Betroffene leiden später unter Gefühlsverlust, Schmerzen oder psychischen Problemen, die ihre Sexualität beeinträchtigen. Eine neue Leitlinie brachte die Empfehlung heraus, dass bei Vorhautverengungen weniger beschnitten werden sollten.