Sonja Anders hat mit ihrer Intendanz das Theaterleben in Hannover geprägt. Nach sechs Jahren intensiver Arbeit am Schauspiel Hannover ist sie nun ans Hamburger Thalia Theater gewechselt. Ihr Nachfolger, Vasco Boenisch, hatte im Mai ein opulentes, vielversprechendes Programm vorgelegt. Damit startet er jetzt am 11. September in die neue Saison und mit der ersten Premiere "Pride" von Falk Richter. 1980 geboren, hat Boenisch Politikwissenschaft, Theaterwissenschaft und Soziologie studiert, die Deutsche Journalistenschule besucht. Er hat als Theaterkritiker für die Süddeutsche Zeitung geschrieben, später war er Kulturredakteur beim WDR, bis ihn Johan Simons als Dramaturg an die Ruhrtriennale holte. Von da an ging die Theaterkarriere steil aufwärts: Chefdramaturg am Schauspielhaus Bochum, Künstlerischer Direktor und zuletzt stellvertretender Intendant. Was hat Vasco Boenisch in Hannover vor? Welche Impulse möchte er setzen? Warum macht er Hausbesuche? Darüber spricht er in NDR Kultur à la carte mit Katja Weise.
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Die Sendung, in der Leute sprechen, über die man spricht: bekannte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft. Schauspieler, Musiker, Wissenschaftlerin oder Autorin – in "NDR Kultur à la carte" hören wir interessanten Menschen beim Erzählen zu. Im Radio auf NDR Kultur: montags, mittwochs, freitags von 13:00 bis 14:00 Uhr.
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Folge vom 01.09.2025Der neue Intendant am Schauspiel Hannover: Vasco Boenisch
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Folge vom 29.08.2025Das International Mendelssohn Festival mit Niklas SchmidtSein Urururgroßvater war Moses Mendelssohn, der Großvater von Felix Mendelssohn Bartholdy. Niklas Schmidt konnte als Musiker also gar nicht anders, als sich mit diesem Namen und der Musik Mendelssohn Bartholdys zu beschäftigen. Auch Schmidt ist in Hamburg geboren, Felix Mendelssohn ging dann nach Berlin, Düsseldorf und Leipzig, und Schmidt ist mit seinem Cello durch die ganze Welt gereist, gehört seit Jahrzehnten zu den gefragtesten Cellisten und Kammermusikern. In Hamburg kommen beide Künstler immer wieder zusammen, beim International Mendelssohn Festival, dessen Künstlerischer Leiter Schmidt ebenfalls ist. In diesem September gibt es wieder zehn Tage lang Kammermusik mit Werken vom Barock bis ins 20. Jahrhundert - Musik von Komponisten, die Mendelssohn beeinflusst haben oder die er beeinflusst hat; Musik, wie sie in den Salons der Zeit erklungen ist oder sein könnte. Eine besondere Rolle spielen dabei die großen Klaviervirtuosen des 19. Jahrhunderts, allen voran Frédéric Chopin und Franz Liszt. Im "Salonkonzert" zur Eröffnung des Festivals am 10. September kann man beide von einer weniger bekannten Seite erleben.
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Folge vom 25.08.2025"In die Sonne schauen" von Mascha SchilinskiWas lebt in uns weiter durch die Zeit hindurch? Wie bestimmt und prägt uns das, was vielleicht vor unserer Geburt geschehen ist? Was brennt sich in unsere Körper ein und wird zu kollektiver Körpererinnerung? Fragen, die die Filmregisseurin Mascha Schilinski beschäftigen. In ihrem neuen Film "In die Sonne schauen" erzählt sie das Leben ihrer Heldinnen, junge Mädchen und Frauen, die auf einem Bauerndorf in der Altmark leben. Schilinski durchzieht die Geschichte: Deutsches Kaiserreich, Zweiter Weltkrieg, DDR bis zur Gegenwart. In Cannes wurde der Film mit dem Preis der Jury ausgezeichnet. Nun ist die Sensation perfekt: "In die Sonne schauen" wird für Deutschland ins Rennen um die Oscars gehen. Bevor der Film am Donnerstag in die deutschen Kinos kommt, spricht die Filmregisseurin in NDR Kultur à la carte mit Katja Weise über ihren Film, die Widerstände beim Drehen und den Erfolg.
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Folge vom 22.08.2025"Treppe aus Papier": Henrik Szántó über seinen neuen RomanSchauplatz seines neuen Romans ist ein Treppenhaus. Das Mädchen Nele begegnet der 90-jährigen Irma Thon. Sie kommen ins Gespräch und langsam fächert sich die Geschichte eines Jahrhunderts auf, die in den Mauern, Wänden, Dielen und Rohren steckt. Das Haus hat die Geschichten der Bewohner erlebt: Irma hat mit ihren nazitreuen Eltern im ersten Stock gewohnt. In der Wohnung von Neles Eltern wohnte früher Familie Sternheim, deren Schicksal Irma mitzuverantworten hat. Das ist das Setting, das Henrik Szántó in seinem neuen Roman „Treppe aus Papier“ verwebt. 1988 geboren, halb Ungar, halb Finne, lebt der Schriftsteller, Moderator, Slam-Poet, Spoken Word-Künstler heute in Hannover. In NDR Kultur à la carte spricht er mit Andrea Schwyzer über den Umgang mit Geschichte, das Verdrängen und Schweigen, über die Dynamik der Sätze und den Rhythmus des Schreibens.