Der erste Teil von „Sing“ war ein großer Erfolg, sechs Jahre später startet nun der zweite Teil in den Kinos. Er folgt strikt der Überbietungslogik: bunter, hektischer, bescheuerter. Noch mehr Musik in noch weniger Film, alle paar Takte ein neuer Song, ein verrückter Einfall jagt den nächsten – es ist kaum auszuhalten. Was aber bedeutet das „Sing“-Phänomen? Wir können diesen Wahnsinn nur verstehen, wenn wir uns vergegenwärtigen, welche Konkurrenten dieser Film aus dem Weg räumen will. Es sind nicht andere Animationsfilme oder irgendwelche Blockbuster, sondern der wahre Konkurrent ist das Smartphone, genauer gesagt: TikTok. Die App des chinesischen Konzerns ByteDance erlebt seit zwei Jahren einen nicht enden wollenden Boom. Immer mehr Zeit verbringen die User bei TikTok, wie sich auch die Smartphone-Nutzungszeit generell stetig verlängert. Konzentrationsstörungen und Abstumpfung sind die Folge. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt in der Filmanalyse.
Literatur:
Ole Nymoen, Wolfgang M. Schmitt: Influencer. Die Ideologie der Werbekörper. Suhrkamp.
State of Mobile 2022: https://www.appannie.com/de/go/state-of-mobile-2022/
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