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Frisch an die Arbeit

Alle 14 Tage stellen Hannah Scherkamp, Elise Landschek und Daniel Erk spannenden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Fragen über ihr persönliches Verhältnis zu ihrer Arbeit. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo

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Folgen von Frisch an die Arbeit

186 Folgen
  • Folge vom 26.05.2020
    Warum sollte auf einer guten Trauerfeier auch gelacht werden, Julian Heigl?
    "An den ersten Toten, den ich aufgebettet habe, erinnere ich mich bis heute gut", sagt der Berliner Bestatter Julian Heigl. "Ich hatte Tote bis dahin ja auch weder gesehen noch angefasst." An dem Tag habe er gemerkt, dass von den Toten eine große Ruhe ausgehe – eine Ruhe, die auch auf ihn übergehe. Der 39-Jährige versteht sich als alternativer Bestatter. Die Trauerfeiern, die er ausrichtet, orientieren sich an keinem festen Rahmen oder Ritus, sondern an den Bedürfnissen der Trauernden, erklärt Heigl im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. "Auf einer guten Bestattung wird geweint und gelacht“, sagt er. Für Heigl selbst war lange nicht absehbar, dass er beruflich mit Toten und Trauernden zu tun haben würde. Er studierte Musikwissenschaft, promovierte über Barockmusik und machte sich danach auf die Suche nach einem Beruf, der zu ihm passte. Dabei stolperte er über die Homepage eines alternativen Bestatters: "Ich hatte das Gefühl: Das ist es. Das mache ich jetzt." In einem Praktikum erlernte Heigl die handwerklichen und bürokratischen Aspekte des Berufs, die Fristen, die einzuhalten sind, und wie man einen toten Körper wäscht, anzieht und bettet. Mit seinem Bestattungsunternehmen Thanatos bekomme er heute mehr Anfragen, als er zusagen könne. Auch wenn es immer schwer sei, Trauernden abzusagen, sei es auch wichtig, dass er auf seine eigenen Grenzen achte: "Es tut mir nicht gut, wenn ich 15 Sterbefälle im Kopf habe und sie einfach abarbeite", sagt Heigl. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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  • Folge vom 12.05.2020
    Was verändert sich durch Corona für Sie als Hebamme, Katharina Kerlen-Petri?
    "Der Beruf der Hebamme hat etwas sehr Nahes", sagt die Katharina Kerlen-Petri, die selbst Hebamme in Berlin ist, im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. "Die Corona-Regeln widersprechen also eigentlich meinem Gefühl." Den Besuch bei den Familien möglichst kurz zu halten, Abstand zu wahren, dafür Sorge zu tragen, dass nur Mütter und Säuglinge im Raum sind, und stattdessen so viele Gespräche wie möglich am Telefon oder per Videocall zu führen, stehe all dem entgegen, was sie sonst an ihrem Beruf so schätze. "Ich merke auch, ich bin angespannter als sonst", sagt die 55-Jährige. Drei- bis achtmal am Tag sei sie derzeit im Einsatz. "Ich besuche weiterhin alle Frauen, die frisch ihre Babys bekommen haben." Kerlen-Petri sieht es positiv, dass ihr Beruf derzeit mehr Anerkennung bekomme als sonst. "Hebammen in der Klinik haben auch ohne Corona einen harten Job", sagt Kerlen-Petri im Podcast. "Vielleicht ist die Krise ein Anstoß nachzudenken, wie Geburten eigentlich sein sollen." Seit 30 Jahren arbeitet sie nun als Hebamme. Die Faszination des Berufs habe bis heute nicht aufgehört: "Was mich jeden Tag freut: Familien zu begleiten dabei, wie sie Familien werden." [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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  • Folge vom 28.04.2020
    Wie dreht man eine Serie wie „Unorthodox“, Maria Schrader?
    "Als Netflix für Unorthodox ein riesiges Billboard am Time Square in New York gemietet hatte, ging ein großes Raunen durch unser Team", sagt die Regisseurin Maria Schrader im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. In der Verfilmung des autobiografischen Weltbestsellers der Autorin Deborah Feldman geht es um eine junge, strenggläubige Jüdin, die sich aus ihrer Gemeinde löst und in Berlin ein neues Leben beginnt. "Für Netflix-Verhältnisse ist das eigentlich eine kleine deutsche Serie und relativ schmal budgetiert", sagt die 54-jährige Schrader. Und dennoch sei die Serie vor allem in den USA mit großer Begeisterung aufgenommen worden. "Es haben sich Agenten aus Amerika gemeldet“, sagt sie. Schrader, die in Hannover geboren wurde und am Max-Reinhardt-Seminar in Wien Schauspiel studiert hat, wollte immer Theaterschauspielerin werden. Über ihre Beziehung zu dem Regisseur Dani Levy fand Schrader zum Film und zum Kino – erst als Schauspielerin, seit dem Levy-FilmMeschugge auch als Autorin und Co-Regisseurin. Im Podcast, der über das Internet aufgenommen wurde und dessen Fragen Schrader kurz vor Ostern von ihrer Berliner Wohnung aus beantwortete, erzählt sie, wie sie die Dreharbeiten für Unorthodox erlebte – und wie sie durch Corona hart ausgebremst wurde. "Als das mit Corona begann, waren wir auf dem Sprung: zu Premieren zu fahren, nach Frankreich zu einem großen Festival zu fahren – und das war dann alles weg", sagt Schrader. "Geblieben ist eine seltsame innere Unruhe. Es gab nichts zu tun, aber der innere Motor war auf Go." [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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  • Folge vom 14.04.2020
    Wie erkennt man einen Bestseller, Anvar Cukoski?
    "Es reicht nicht, wenn ein Buch ganz gut ist und sich nett liest – es muss mich komplett umhauen!", sagt Anvar Cukoski. Der 37-jährige Lektor leitet den Bereich der Belletristik beim Blumenbar Verlag, der zum Aufbau Verlag gehört. "Oft ist ein Buch für einen Verlag eine Art Wette: Könnte das vielleicht ein Bestseller oder Kritikererfolg werden?", erklärt Cukoski im ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. Dafür müsse ein Verlag bereit sein, ein großes finanzielles Risiko einzugehen: "Für ein deutschsprachiges Debüt hab ich schon jeden Betrag gesehen – von 5.000 bis 500.000 Euro“, sagt Cukoski. Cukoski studierte Neuere Deutsche Literatur und Philosophie in Berlin. Nach einem Praktikum landete er beim Berlin Verlag. Das Klischee, dass viele Lektoren selbst Romane schreiben wollten, träfe auf ihn nicht zu, erzählt Cukoski: "Ich habe relativ schnell erkannt, dass ich gar nicht so dringend schreiben will." Schriftsteller stünden im Rampenlicht, mit ihrer Kunst und ihrem Namen. Den Beruf des Lektors erklärt er so: "Man tritt hinter die Idee des Buches zurück, das ist der Job. Manchmal bin ich Hebamme, manchmal Chef." Sein eigener Geschmack sei bei der Auswahl der Bücher, die er ins Verlagsprogramm aufnehme, wichtig, aber letztlich habe er immer den Markt und die Leser im Kopf, sagt Cukoski. Manchmal bedauere er die Professionalisierung: "Die Unschuld beim Lesen ist weg", sagt er. Doch die Freude beim Lesen habe er nicht verloren: "Ein Manuskript zu beginnen und dann kommt die Euphorie – das ist ein Gefühl, das sich nicht abnutzt." [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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