Sprachliches Nachklingen aus Böhmen.
Wien im 19. Jahrhundert: Viele suchten ihr Glück in der Hauptstadt der Monarchie. Das waren deutschsprachige Migrant:innen aus den böhmischen Ländern (wie die Familie Sigmund Freuds) genauso wie tschechischsprachige. Mit der Liberalisierung des Arbeitsmarkts strömten Hunderttausende in die Residenzstadt und stellten bald rund ein Viertel der Wiener Bevölkerung.
Schon lange davor wurde in Wien und Wiener Neustadt Tschechischunterricht angeboten, er wurde mit dem Zuzug aus Böhmen und Mähren wichtiger.
Die Ziegelbehm, Tagelöhner und Dienstmädchen haben ihre sprachlichen Spuren hinterlassen: sowohl auf Geschäftsschildern als auch in der Kulinarik - oder eben dem Wortschatz: Powidl, Pawlatsche oder Halawachl gehört fix zur Alltagssprache. Heute zählen Tschechen und Slowaken mit ihren westslawischen Sprachen zu den Minderheiten Österreichs.
Gestaltung: Ute Maurnböck. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 23. 04. 2024.
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Bildung
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169 Folgen
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Folge vom 24.04.2024Wort.Schätze: Slawisches Österreich (2)
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Folge vom 24.04.2024Wort.Schätze: Slawisches Österreich (3)Balkanische Spuren. Sie kommen aus Slowenien, Kroatien und Serbien, Bosnien und Herzegowina, aus Bulgarien und Nordmazedonien. Die Burgenland-Kroaten haben sich im 16. Jahrhundert im damaligen Westungarn angesiedelt, die Kärntner Slowen:innen kamen schon tausend Jahre davor. Nicht wenige Intellektuelle wirkten im 19. Jahrhundert in Wien. Die Mehrheit der Südslawinnen und Südslawen aber kam seit den 1960er Jahren mit dem Gastarbeiterabkommen. Allein in Wien leben rund 180.000 Personen südslawischer Herkunft. Sie alle haben Österreich geprägt, auch sprachlich. Wobei man sich da mitunter auf die Suche machen muss, denn Prestigesprachen sind sie bis heute nicht. Gestaltung: Ute Maurnböck. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 24. 04. 2024.
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Folge vom 24.04.2024Wort.Schätze: Slawisches Österreich (4)Ein sprachlicher Strom aus der Ukraine. Vielleicht blicken wir in einigen Jahrzehnten zurück auf die sprachlichen Veränderungen, die durch Migration hervorgerufen worden sind. Man denke an polnische Arbeiter oder Pflegerinnen aus Weißrussland. Seit dem russischen Angriffskrieg 2022 sind besonders viele Menschen aus der Ukraine nach Österreich gekommen. Viele Ukrainer:innen haben bis dahin im Alltag mehr Russisch als Ukrainisch gesprochen, der Krieg verstärkt gerade in der Diaspora die Identität. Wie also wird sich das Leben in der neuen Heimat auf das eigene Sprechen der Geflüchteten auswirken? Und wird das Ukrainische auch bei der Mehrheitsbevölkerung sprachliche Spuren hinterlassen? Immerhin hat das auch umgekehrt funktioniert: "drukarnia" ist die Druckerei, "spytal", das Spital und "strum", der Strom. Gestaltung: Ute Maurnböck. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 25. 04. 2024.
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Folge vom 19.04.2024Immanuel Kant (1)Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Aus diesen Fragen hat Immanuel Kant seine Philosophie entwickelt. Die Antworten, die der große Aufklärer - vor 300 Jahren geboren - gegeben hat, beschäftigen die Philosophie bis heute. Folge 1: Alles andere als ein schrulliger Stubengelehrter. Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 15. 04. 2024.