Orte und Worte ist diesmal auf einem Friedhof – einem ehemaligen Friedhof in Berlin Prenzlauer Berg. Der Friedhofspark Pappelallee mit seinen alten Gräbern ist heute Denkmal, Erholungsort für Großstädter und Spielplatz für Kinder. Nadine hat sich hier mit Bov Bjerg über seinen neuen Roman "Der Vorweiner" unterhalten, eine Satire und ein Zukunftsroman. Beerdigungen sind zu hybriden Zerstreuungsfeiern geworden, die Trauer ist outgesourced und Kriege und Naturkatastrophen haben die Erde verwüstet. Bov erzählt, wie er auf dieses Szenario gekommen ist und warum er sich entschieden hat, ein ganz anderes Buch als seine Bestseller "Auerhaus" und "Serpentinen" zu schreiben. Die beiden entdecken alte Gräber, sprechen über Tod und Groteske und denken auch darüber nach, wie sie selbst einmal bestattet werden wollen.
Der Autor:
Bov Bjerg ist Schriftsteller und Kabarettist. 1965 wurde er in Württemberg geboren, seit 1984 lebt er in Berlin. In den 90er Jahren gründete er hier verschiedene Lesebühnen, seit 1997 steht er beim "Kabarettistischen Jahresrückblick" mit Horst Evers, Manfred Maurenbrecher u.a. auf der Bühne. Sein zweiter Roman "Auerhaus" (2015) wurde zum Überraschungserfolg als Bestseller, Schullektüre, Theaterstoff und Film. "Serpentinen" (2020) war für den Deutschen Buchpreis nominiert. Sein erster Roman "Dead Line" (2008) wurde 2021 vom Kanon-Verlag – bei dem Bjerg Mitgesellschafter ist – neu aufgelegt. "Der Vorweiner" ist sein vierter Roman.
Das Buch:
Bov Bjerg: "Der Vorweiner", Claassen, 240 Seiten, 24,00 Euro.
Bov empfiehlt
Elisa Aseva: "Über Stunden. Posts". Weissbooks. 176 Seiten, 18,00 Euro.
Nadine empfiehlt
Herta Müller: "Eine Fliege kommt durch einen halben Wald", Reden, Essays, Prosa, Hanser, 128 Seiten.