Als am 7. Oktober 2023 die Terrororganisation Hamas Israel überfiel und das israelische Militär kurz darauf im Gaza-Streifen einmarschierte, hatte das auch handfeste Konsequenzen für Jüdinnen und Muslime in der Schweiz. Wie geht es ihnen, ein Jahr danach?
Die Messerattacken auf einen jüdischen Mann in Zürich und auf eine muslimische Familie in Bad Ragaz waren die traurigen Tiefpunkte eines Jahres, das für viele jüdische und muslimische Menschen in der Schweiz grosse Veränderungen bedeutete: Sie sorgen sich um Angehörige in Israel oder im Gaza-Streifen, fühlen sich hilflos angesichts des steigenden Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus in der Schweiz. Doch es gibt auch Lichtblicke, etwa gelebte jüdisch-muslimische Solidarität. Die Schweizer Jüdin Timrah Schmutz und die Schweizer Muslimin Raschida Bouhouch, sprechen in «Perspektiven» über ihr letztes Jahr. Darüber, wie wichtig Empathie und Dialog ist. Und was sie sich von der Schweizer Gesellschaft wünschen.
Hörtipp
Nahostkonflikt: Woher kommt der Einfluss religiöser Extremisten?
Der Angriff der Hamas auf Israel hat eine Gewaltspirale ausgelöst und einmal mehr gezeigt, wie schnell die Situation eskalieren kann. Doch wie kommt es, dass die Hamas derart viel Einfluss hat? Und wie beeinflussen Ultraorthodoxe und Nationalreligiöse in Israel die Politik und den Konflikt?
https://www.srf.ch/audio/perspektiven/nahostkonflikt-woher-kommt-der-einfluss-religioeser-extremisten?id=12474684
Interreligiöser Dialog in Zeiten des Nahost-Krieges
Die Gewalteskalation im Nahen Osten stellt den interreligiösen Dialog in der Schweiz auf eine harte Probe. Das zeigte sich etwa bei den Spannungen im Vorstand von Iras Cotis, der eine Mediation nötig machte. Wie also im Gespräch bleiben, wenn die Positionen so unvereinbar scheinen? Hält der interreligiöse Dialog der Krise stand?
https://www.srf.ch/audio/perspektiven/interreligioeser-dialog-in-zeiten-des-nahost-krieges?id=12523085
Evangelikale und Israel: ist das echte Zionsliebe?
Viele US-Evangelikale sehen im aktuellen Krieg zwischen Hamas und Israel Armageddon und Endzeit herbeigekommen. Sie geloben Solidarität für Israel und beten doch gleichzeitig für die Bekehrung der Juden zu Jesus «als Messias Israels». Ist das wahre Israelliebe?
https://www.srf.ch/audio/perspektiven/evangelikale-und-israel-ist-das-echte-zionsliebe?id=12480654
Antisemitismus und Islamophobie - Was leistet Zivilcourage?
In Zürich wird im Frühling ein Jude angegriffen. Passanten greifen ein und verhindern so Schlimmeres. Keine Selbstverständlichkeit, denn die Erfahrung zeigt: Zivilcourage zeigen wir vor allem dann, wenn wir uns mit Opfern identifizieren. Was bedeutet das für Minderheiten wie Musliminnen und Juden?
https://www.srf.ch/audio/perspektiven/antisemitismus-und-islamophobie-was-leistet-zivilcourage?id=12599243

Religiös
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Perspektiven aufs Leben. Der wöchentliche Podcast rundum Glaube, Religion und Spiritualität. Wir erzählen, erklären, debattieren und sinnieren. Immer nah am Menschen. Sind den grossen Fragen auf der Spur. Glaube, Zweifel und die Frage nach dem guten Leben haben hier Platz.
Folgen von Perspektiven
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Folge vom 05.10.2024Der jüdisch-muslimische Blick auf ein Jahr Krieg in Nahost
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Folge vom 28.09.2024Buch «Grenzgänge»: Religion als Schutz in den Alpen?Berge wecken Sehnsüchte, können Kraftorte sein. Aber sie bergen auch Gefahren. Verschiedenste Mythen und Rituale sind entstanden, die diese vielfältigen Grenzerfahrungen fassbar machen. Das interdisziplinär angelegte Buch «Grenzgänge – Religion und die Alpen» geht dieser Vielfalt nach. Mit dem Klimawandel haben Naturkatastrophen in den Schweizer Alpen zugenommen: Verheerende Überschwemmungen, Murgänge oder Felsstürze lassen die Berge bröckeln, machen das alpine Leben gefährlich. Und das in einer Zeit, in der Dank technischem Fortschritt Berge bezwungen werden, wie sich am Bau des Gotthardtunnels eindrücklich zeigt. Seit jeher spielen religiöse Rituale und mythische Erzählungen in der Bergwelt eine wichtige Rolle. Da ist etwa die Figur der Heiligen Barbara: als Schutzheilige der Bau- und Sprengmeister oder Tunnelbauer stand sie auch 2010 im Rampenlicht, als der Durchstich des Gotthards gefeiert wurde. Dass die Schutzpatronin wichtig sei, habe weniger mit Aberglaube, als mit den speziellen Arbeitsbedingungen der Mineure tief im Berg zu tun, sagt Religionswissenschaftlerin Daria Pezzoli-Olgiati. Solchen religiösen Phänomenen und Entwicklungen geht das im TVZ Verlag frisch erschienene Buch «Grenzgänge – Religion und die Alpen» nach: es erforscht inter- und transdisziplinär den Kulturraum der Alpen. Für «Perspektiven» steigen die Mitherausgeberinnen Daria Pezzoli-Olgiati und Anna-Katharina Höpflinger auf den Berg und blicken in die alpine Religionslandschaft Schweiz. Auch die Sternstunde Philosophie widmet sich den bröckelnden Bergen, vgl. https://www.srf.ch/play/tv/sternstunde-philosophie/video/naturkatastrophen---wenn-der-klimawandel-die-heimat-zerstoert?urn=urn:srf:video:46f7d95d-ee56-48f5-b3e9-8b9d5d830132
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Folge vom 21.09.2024Mit allen Sinnen in den Wald eintauchen – Waldbaden im TrendWaldbaden ist eine etablierte Praxis aus Japan, die auch hierzulande Fuss fasst. Dabei spaziert man langsam und achtsam durch den Wald. Alle Sinne werden aktiviert. Waldbaden soll Stress reduzieren und sich positiv auf die menschliche Gesundheit auswirken. An der ZHAW wird geforscht, ob das stimmt. Shinrin Yoku – so heisst das Waldbaden auf Japanisch – ist in Japan Bestandteil des Gesundheitssystems. Dort kann Shinrin Yoku Menschen, die unter stressbedingten Erkrankungen leiden, ärztlich verschrieben werden. Auch in der Schweiz erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Wirkung des Waldes auf den Körper; und zwar mit dem Ziel, Waldbaden auch hier in das Gesundheitssystem zu integrieren. Eine dieser Forschenden ist Hortikultur-Ingenieurin Martina Föhn von der ZHAW. In Perspektiven spricht sie über ihre Forschung. Ausserdem besuchen wir einen Waldbaden-Kurs und sprechen mit Kursleiterin Zoë Lorek. Und Kunstvermittlerin Sylvia Seibold erzählt, wie Shinrin Yoku im kulturell-religiösen Kontext Japans verstanden werden kann.