Heute frisch erschienen: Die Memoiren von Angela Merkel, Bundeskanzlerin a.D. Der Titel: "Freiheit - 1954 bis 2021". Darin blickt sie zurück auf ihr Leben und natürlich auch ihre Kanzlerschaft. Wir nehmen das zum Anlass, mal genauer hinzuschauen, wie 16 Jahre Merkel Deutschland geprägt haben, und vor allem wie ihre Politik heute noch nachwirkt. Darüber hat SWR Aktuell-Moderator Christian Rönspies mit Moritz Hoffmann gesprochen, er ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni Heidelberg.
Hoffmann findet unter anderem, dass in der Ära Merkel mehr in Deutschlands Infrastruktur hätte investiert werden sollen. Merkel räumt in ihrem Buch auch eigene Fehler ein, so der Historiker, etwa auch im Umgang mit Russland und in der Einschätzung der Lage rund um Geflüchtete. Merkel habe in ihrer Zeit mehr auf Kontinuität gesetzt als auf Zukunftsvisionen, "das fällt ihr jetzt in der Rückschau auf die Füße", findet Hoffmann. Ob es wohl ein Zufall ist, dass Merkels Buch just heute erscheint, genau 25 Jahre nachdem Heiner Geißler, der damalige Generalsekretär, die schwarzen Kassen der CDU eingestand?