Zu wenig Essen und Tierkadaver am Baum – Das Erstaufnahmezentrum St. Andrä
Menschen, die nach Österreich flüchten, werden zuerst in sog. Erstaufnahmezentren gebracht um zu klären, ob sie Recht auf ein Asylverfahren haben. Danach sollten sie in die Asylzentren der Länder verteilt werden. Das Erstaufnahmezentrum in Spielfeld war im vergangenen Winter öfter in den Medien, da Menschen bei Minusgraden in schlecht- bis überhaupt nicht beheizten Zelten, ohne ausreichend Essen, Kleidung oder Decken festgehalten wurden.
Die mediale Aufmerksamkeit ist mittlerweile verflogen, die Zustände in den Zentren sind trotzdem noch katastrophal. Es gibt in einigen dieser Lager kein warmes Wasser und nicht ausreichend Nahrung. Die Menschen haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und werden mit körperlichen und psychischen Erkrankungen allein gelassen. Im Lager in St. Andrä wurde der Kadaver eines Rehs direkt an den Baum vor die Fenster der Unterkunft gehängt.
Eine Gruppe von Menschen fährt seit Monaten in die Camps, um die Zustände zu dokumentieren. Wir haben mit einer Person der Gruppe darüber gesprochen, was sie bei den Besuchen dieser Zentren erlebt haben.
Pogrome gegen Geflüchtete 1992 in Quedlinburg, Deutschland – Ein Beitrag von Radio Corax
Im Jahr 1992 fanden vom 5. bis zum 14. September in der Oeringer Straße in Quedlinburg Angriffe von Neonazis auf eine Unterkunft für Geflüchtete statt. Es gibt weder eine Gedenktafel noch eine andere Form von Öffentlichkeitsarbeit, die an die Gewaltexzesse erinnern. Deshalb haben Tucké und Thai-Tai vergangenes Jahr die Initiative „Gedenken an das Pogrom in der Oeringerstraße in Quedlinburg 1992“ gegründet.
Ihr hört dazu Ausschnitte eines Beitrags von Radio Corax (Halle), in dem beschrieben wird, was die Woche über passiert ist, bevor die Menschen aus Quedlinburg verlegt und die Unterkunft für Geflüchtete geschlossen wurde. Hier könnt ihr den gesamten Beitrag nachhören, in dem Tucké und Thai-Tai auch von ihrer Recherche erzählen.
Auf Instagram findet ihr Informationen zur Gedenkinitiative.
Bildquelle: Infoladen Schwarze Raupe