US-amerikanische Fluggesellschaften schlagen Alarm: Das Mobilfunknetz 5G bedroht ihre Piloten im Cockpit. Wie kann das sein?
Die Piloten selber sind davon wohl weniger bedroht, außer wenn das Flugzeug abstürzt. Aber die Arbeit der Piloten ist unter Umständen erheblich beeinträchtigt. Nämlich dann, wenn sie wegen schlechten Wetters mit Instrumentenhilfe landen müssen: Ihr Höhenmesser läuft über Radar, also auch über Funkwellen. Und blöderweise ist deren Frequenzbereich ziemlich nah an dem 5G-Netz in den USA. Da kann es zu Störungen kommen. Wenn beispielsweise wegen falscher Höhenangabe zu spät gebremst wird.
Gibt es zu wenig Frequenzen?
Wenn man sich anschaut, wer alles welche Frequenzen besetzt, dann war die deutsche Kleinstaaterei nichts dagegen. Das Problem der Frequenzen ist eben, dass sie endlich sind. Deshalb ist ja auch hierzulande das Fernsehen über Antenne abgeschafft worden, damit der Mobilfunk mehr Frequenzen hat.
Gibt es 5G denn auch schon bei uns?
Ja, die Telekom hat angeblich schon eine Netzabdeckung von 90 Prozent, aber wahrscheinlich der Nutzer, nicht der Fläche. Also wie beim schnellen 4G-Netz, wo es ja auch bis heute etliche Funklöcher gibt. 5G gibt’s also in der Hauptsache in Ballungsräumen und hierzulande auch auf einigen Flughäfen.
Und da gab es bislang keine Klagen?
Nein.
Ich frag mich sowieso, wie das geht: Das 5G-Netz ist doch praktisch am Boden, wie kann es das Cockpit erreichen?
Muss es nicht. Beim Starten und beim Landen erreicht es aber durchaus die Radarantenne des Höhenmessers. So ein Mobilfunkmast strahlt nach allen Seiten, ein Teil geht auch nach oben. Wobei ich jetzt gelesen habe, dass das Problem doch sehr amerikanisch ist. Viele US-Airlines fliegen mit Maschinen von Boeing, und die haben bei einigen Modellen offenkundig Höhenmesser, die sich nicht so ohne Weiteres nachjustieren lassen. Das betrifft besonders den Flugzeugtyp 777, der auf Langstrecken fliegt.
Wie alt sind denn die Flugzeuge, die heute noch unterwegs sind?
Vereinzelt fliegen in Südamerika noch alte DC-3 aus den 40er Jahren. Bei der US-Luftwaffe gibt es immer noch den Bomber B-52 aus den 50ern, auch wenn der immer wieder nachgerüstet wurde. Und die russische Tu-95, das Flugzeug mit der größten Propellerturbine, die je gebaut wurde, fliegt seit Mitte der 60er Jahre beim Militär. Aber bei den Linienfliegern in Europa, da ist kein Flugzeug älter als 30 Jahre.
Spezialfrage: Was macht man am besten gegen Flugangst?
Da fragst du den Falschen. Flugangst hatte ich nie, nur Höhenangst. Ich grusel mich vor frei hängenden Treppen, wie im Jagdschloss Granitz auf Rügen. Auf der Treppe fühle ich mich immer ganz schlecht, aber sobald ich dann oben auf dem Dach stehe und die Aussicht genieße, geht es mir wieder gut.