Warum vernichtet der gütige Gott böse und gute Menschen gleichermaßen? Das fragte man sich auch 1755 nach dem wohl verheerendsten Erdbeben Europas, das in Lissabon zehntausende Opfer gefordert hatte. Wie passt eine solche Katastrophe in die "beste der möglichen Welten"? Die Aufklärer kamen in Erklärungsnot. Kant, Lessing, Voltaire und auch noch Goethe äußerten sich. Und: Georg Philipp Telemann ließ die Musik sprechen.
In seiner "Donnerode" vertont er eine relativ simple, von musikalischen Möglichkeiten ausgehende Deutung. Paul Bartholomäi beleuchtet die seinerzeit bekannte Kantate und lässt auch die Diskussion der Philosophen nachklingen.
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Klassische Musik – noch Fragen? Paul Bartholomäi gibt ganz persönliche Antworten: In jedem Podcast entschlüsselt er ein anderes Werk, lässt Zusammenhänge hörbar werden, führt in die Welt der Komponisten. Weitere Folgen gibt’s hier ab dem 23. September.
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Folge vom 09.05.2025Notenschlüssel - Telemann: Donner-Ode
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Folge vom 09.05.2025Notenschlüssel - Mozart: Jeunehomme-Konzert KV 271Mit dem "Jeunehomme-Konzert" hat Mozart sein erstes Klavierkonzert mit Weltgeltung komponiert, und er hat es selbst auch öffentlich gespielt. Mit diesem Konzert, das prosaisch heute den Namen "Klavierkonzert Es-Dur KV 271" trägt, hat er, so sagt man, eine neue Stufe in der noch jungen Gattung erklommen. Warum man dieses Konzert vielleicht besser mit den Ohren des Musikenthusiasten und nicht mit denen des Fachmanns hören sollte, wer die ominöse "Madame Jeunehomme" wirklich war, von der das Konzert seinen Populartitel hat, und was an dem Konzert denn so neu war - das versucht Paul Bartholomäi zu ergründen.
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Folge vom 09.05.2025Notenschlüssel - Schubert: ForellenquintettSchuberts Lied von der Forelle ist ein Ohrwurm, und viele dürften da auch heute noch auswendig mitsingen können, so bekannt und melodisch eingängig ist es. Wie Haydn um seine berühmte Kaiserhymne ein edles Streichquartett gebaut hat, hat Schubert um seinen "Schlager" herum ein fast schon volkstümliches Quintett komponiert. Schubert wählte für sein "Forellenquintett" eine höchst ungewöhnliche Besetzung, und er hat darin auch sonst einiges anders gemacht als in anderen seiner Kammermusikwerke. Was, wie, für wen und warum...viele Fragen ranken sich um diese "behagliche Kammermusik", und damit wir nicht im Trüben fischen müssen, klärt Paul Bartholomäi einige dieser Fragen auf.
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Folge vom 09.05.2025Notenschlüssel - Dufay: Florentiner Domweih-MotetteDen Dom von Florenz kennt - mindestens von Bildern - wahrscheinlich jeder, vor allem die mächtige Kuppel, die auch heute noch als größte gemauerte Kuppel der Welt gilt. 1436 wurde das Rekordbauwerk von Papst Eugen IV. höchstpersönlich geweiht. Das ging natürlich nicht ohne Musik, und die schrieb ein musikalischer Fürst der Zeit: Guillaume Dufay. Heute ist seine Domweih-Motette nur in Konzerten von spezialisierten Alte-Musik-Ensembles zu hören. Paul Bartholomäi steigt hinab zu den Fundamenten der abendländischen Kunstmusik, die uns heute reichlich archaisch vorkommen. Da gibt es viele Themen aufzuschlüsseln: den Titel "Nuper rosarum flores" ("Neulich Rosenblüten"), die Biografie des Komponisten, die damalige Notenschrift, die Cantus-firmus-Komposition und nicht zuletzt das gigantische Bauwerk des Doms mit seinen Zahlenproportionen - spiegeln die sich in der Musik Dufays wider?