Es sind beunruhigende Befunde: Weltweit hat die Zahl der Spermien rapide
abgenommen, fanden die Autoren einer Metastudie im vergangenen Jahr.
2018 hatten Männer im Schnitt nur noch halb so viele Spermien im
Ejakulat wie 1973 – zuletzt beschleunigte sich die Abnahme sogar noch.
Droht der Menschheit also die Unfruchtbarkeit?
Dieser Frage ist Tom Kattwinkel, Redakteur im Gesundheitsressort von
ZEIT ONLINE, nachgegangen. Im neuen ZEIT-Wissen-Podcast führt er uns
durch die Studienlage – und was sie für die Männer von heute bedeutet.
Der israelische Epidemiologe Hagai Levine, der die Studie
mitdurchgeführt hat, erklärt, warum er sich sorgt, nicht Großvater
werden zu können. Die Urologie-Professorin Dolores Lamb hingegen
kritisiert die Schlussfolgerungen: Kaum eine Messung in der Medizin sei
so wenig standardisiert wie das Spermiogramm. Keiner wisse, ob die
Spermienzahl wirklich abnehme.
Und in der unmöglichen Kolumne geht Christoph Drösser der Frage nach,
warum immer mehr Männer Erektionsprobleme haben (21:29).
Wir freuen uns über Kritik, Lob und Themenwünsche an
podcast@zeit-wissen.de.
Weitere Links zur Folge:
- Bereits 2021 berichtete Tom Kattwinkel auf ZEIT ONLINE über die
beunruhigenden Spermien-Daten.
- Als im vergangenen Jahr eine neue Metastudie erschien, nahm er das
zum Anlass, sich die Datengrundlage noch einmal kritisch
anzuschauen. Seine Analyse erschien ebenfalls auf ZEIT ONLINE.
- Und auf ihrem Instagram-Account warnt die Epidemiologin Shanna Swan,
die ebenfalls an den Studien beteiligt war, mit teils drastischen
Worten und Vergleichen vor der Abnahme der Fruchtbarkeit.
Anmerkung der Redaktion: Leider ist uns bei der Wiedergabe eines Zitats
von Shanna Swan (07:18 – 07:49) ein Fehler unterlaufen. Swan sagt nicht,
dass Männer in 20 Jahren "eigentlich gar keine Spermien mehr" hätten,
sondern dass – extrapoliere man den bisherigen Verlauf – die Hälfte der
Männer dann eine geschätze Spermienzahl von 0 haben müsste. Wir bitten,
diesen Fehler zu entschuldigen.
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