"Wir arbeiten oft sechs Tage die Woche im 10-Stunden-Schichtsystem. Die
Arbeitsbelastung ist einfach enorm hoch", sagt René Bäselt, der als
Zugchef bei der Deutschen Bahn angestellt ist. Gemeinsam mit einer
Kollegin oder einem Kollegen betreut er in den ICE bis zu 1.000
Passagiere, entwertet Fahrkarten oder beantwortet Fragen. Auch bei
Notfällen, wenn es jemanden beispielsweise nicht gut geht, ist er
zuständig.
"In 36 Jahren habe ich drei tödliche Unfälle auf den Gleisen miterlebt,
Suizide waren auch dabei", erzählt er. Ein sehr guter Schnitt sei das,
manche Kollegen müssten drei solcher Fälle im Jahr verkraften. "Das geht
an die Psyche", sagt der 53-Jährige.
Bäselt ist Mitglied der Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer
(GDL), die sich auch für das Bahnpersonal einsetzt. Auch wenn er den
Unmut der Fahrgäste verstehen kann, findet er die häufigen Streiks
wichtig: "Wir müssen uns doch für unsere Rechte einsetzen." Am meisten
ärgert ihn, dass an den Bahnvorstand immer wieder Boni in Millionenhöhe
ausgezahlt werden, während das Personal unter den steigenden
Anforderungen leidet.
Im Podcast erzählt er Host Elise Landschek, wie er mit aggressiven
Fahrgästen umgeht, wie oft er selbst in verspäteten Zügen sitzt und
warum er trotz allem keinen anderen Job machen möchte.
"Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es
moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek.
Das Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de.
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